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Eine wahre Geschichte



Meine erste Ausstellung - von und über Desperado

Da ich keine Autofahrten mag, haben meine Mitbewohner es bislang vermieden mich auf Ausstellungen mitzunehmen. Meinen Unmut zeige ich aber nicht nur durch lautstarkes Geschrei. Bei jedem Tierarztbesuch habe ich spätestens auf der Rückfahrt das dringende Bedürfnis meinen Darm zu entleeren, sodass mein Duft nach kurzer Zeit den gesamten Innenraum des Fahrzeuges erfasst. Etwas beruhigender ist es für mich, wenn ich nicht in der Transportbox sitzen muss, sondern auf der Rückbank nachfolgende Fahrzeuge beobachten darf. Damit unsere Chiara aber nicht immer alleine auf Ausstellungen gehen muss, wurde (ohne mich zu fragen) beschlossen, dass ich erstmals mitgenommen werde.

Als wir uns am Samstag den 05.07.2003 um 6h morgens auf den Weg nach Neu-Ulm machten, waren meine Mitfahrer bei Fahrtbeginn froh, dass ich (so wie es sich gehört) nochmals das Katzenklo aufsuchte. Bereits 5 Minuten später begab ich mich aber schon in das bereitgestellte Katzenklo, was uns zu einem ersten Zwischenstopp zwang. Während der ersten halben Stunde Autofahrt maunzte ich gelegentlich während Chiara friedlich in Ihrer Transportbox schlief. Erst nach weiteren ca. 30 Minuten wurden wir zu einem letzten Zwischenstopp gezwungen um das Katzenklo nochmals zu entleeren und etwas Frischluft einzuatmen.

Bei der Anmeldung und der Tierarztkontrolle am Eingang der Ausstellung fühlte ich mich schon besser und ging zufrieden an der Leine bevor ich in der Halle selbst einen Großteil des Tages verschlief. Nur während der Mittagspause, als der Duft von Schnitzel und kleinen Snacks durch meine Nase zog, bemühte ich mich aus meinem Sofa - in der Hoffnung etwas davon abzubekommen.

Während den einzelnen Bewertungen selbst machte ich eine gute Figur - im Gegensatz zu meinen Herrchen, welche mit Anstrengung jeweils über 2 Minuten versuchten mich, einen 9-KG-Kater, mit ausgestreckten Armen auf der Bühne zu präsentieren.

Nur als ein Kater neben mir gleichzeitig bewertet wurde und mir vermeintlich das Revier streitig machen wollte, meinte ich ihn unbedingt anfauchen zu müssen - was sein muss, muss sein.

Die Richter selbst bewerteten mich als schönstes Kastraten der Ausstellung. Mit den Auszeichnungen "Best in Variety" und "Best in Show" wurde ich schließlich sogar für die Auszeichnung "Best of Best" nominiert wobei dieser Titel letztendlich verdient an einen anderen sehr schönen Kater vergeben wurde.

Auch unsere Chiara wurde in ihrer Klasse "CACIP" (= Championsklasse) bewertet und zertifiziert.

Während des gesamten Ausstellungstages (8h bis 18.30h) hatten wir vielen interessierten Ausstellungsbesuchern Rede und Antwort zu stehen. Die meisten Fragen galten hierbei der Größe, dem Gewicht, der Linie (Stammbaum), dem intelligenten und verschmusten Wesen der Maine Coon sowie der vielen Arbeit und den aufwendigen Kosten, welche eine verantwortungsvolle Hobbyzucht so mit sich bringen.

Nach einem anstrengenden Tag schliefen wir beide auf der Heimfahrt langgestreckt auf der Rückbank und träumten bereits von dem leckeren Thunfisch, welchen es zum Abendessen gab. Schließlich suchten wir einen unserer gewohnten Plätze auf (unter/auf dem Bett, auf der Hängematte bzw. auf dem Bügelbrett) und ließen den aufregenden Tag in Ruhe ausklingen.


Schlußbemerkungen:

Auf Ausstellungen kann leider immer nur vom optischen Eindruck ausgegangen werden. Auch der Nachweis regelmäßiger Impfungen kann keinen ausreichenden Gesamteindruck über die Zucht selbst darstellen.

Bedenken Sie bitte, dass Titel und Pokale nichts über die Vererbungsqualitäten eines Tieres aussagen können.

Da beim Zuchtgedanken nicht ausschließlich Typ, sondern vor allem Gesundheit, Wesen (Charakter)und Robustheit dieser Rasse an erster Stelle stehen sollten. Bitte kaufen Sie nie ein Tier direkt von der Ausstellung, sonder sehen Sie sich erst einmal an, wie und vor allem wo die Kätzchen aufgewachsen sind.